Batman: Arkham Origins

Stille Nacht, alles schläft, einer wacht. Batman. Der dunkle Rächer flattert wieder durch die Finsternis. Ob ihm das so gut steht wie bisher lest ihr hier.

Arkham Origins heißt er also, der neueste Teil der Batman: Arkham Serie. Wie der Name schon verrät handelt es sich dabei um ein Prequel, spielt also noch vor Arkham Asylum, dem erstem Teil der Franchise. Der dunkle Rächer ist demnach noch (dunkel-) grün hinter den Ohren und trifft erst noch auf seinen größten Widersacher den, ihr ahnt es sicher schon, wahnsinnigen Joker. Außerdem geht es um einen ganzen Haufen an Antagonisten die wohl eher die Ersatzbank der Superschurkenriege darstellen. Zumindest hatten wir das Gefühl Rocksteady hat die Promis der Gothamer Unterwelt in den Vorgängern auf die Bühne geholt und Warner Bros. Games Montreal versucht nun mit einer Indie Band noch einmal mit einem ebenbürtigem, wenn nicht gar krönendem, Auftritt die Konzerthalle zu rocken. Ob das klappt? Na ja, ein kleines Gig einer lokalen Band kann auch interessanter sein als ein Stadion, das von einem Popsternchen mit Fans gefüllt wurde. Werden beide Performances auch den gleichen Applaus erhalten? Warscheinlich nicht. Es ist zwar schade, dass eher unbekannte Bösewichte für das Spiel ausgesucht wurden, allerdings werden Hardcore-DC Fans trotzdem bedient und alle anderen dürfen sich über eine Reihe an, in Videospielhinsicht, unverbrauchte Schurken freuen. Diese machen sich am Weihnachtsabend alle auf um der Fledermaus, quasi präventiv, die Flügel zu stutzen. Blackmask, ein großer Mafiaboss in Gotham, hat nämlich einen Preis auf den spitzohrigen Kopf ausgesetzt. Bei den Preisjägern mit dabei sind Figuren wie Deathstroke, Firefly und Copperhead. Letztere ist mittlerweile übrigens weiblich. Doch Batman lässt sich natürlich nicht einfach so einsammeln und für Geld eintauschen, schließlich reden wir hier von einem Helden und nicht von dem Schokoriegel, den wir uns kurz vorm Zahlen doch noch an der Kasse holen. Nein, Batman zieht los um alle Halunken eigenhändig zu stellen. Allerdings merkt unser Freund der Nacht schnell, dass so einiges an der Sache faul ist und tatsächlich mischt sich auch schon nach kurzer Spielzeit der Joker in das Geschehen mit ein. Wer jetzt allerdings auf eine coole Origins-Story der Feindschaft zwischen dem fiesen Clown und dem weltbesten Detektiv hofft wird etwas enttäuscht, denn Herkunft und Motivation des Jokers werden nur äußerst nebensächlich geklärt.

Besser gefällt uns da schon wie Bane, noch ein alter Bekannter aus dem Asylum, zu der Killermaschine geworden ist wie wir sie heute kennen, und wie es in die Story eingebunden ist. Ein nettes Detail: Bane wird im Spiel vom selben Synchronsprecher gesprochen wie im Film The Dark Knight Rises. Die Zwischensequenzen in denen die einzelnen Charaktere aufeinandertreffen sind sowieso äußerst gut gelungen.

Auf den Konsolen ist die Grafik ordentlich, lässt aber keine Kinnladen auf den Boden krachen. Der PC hat in diesem Punkt naturgemäß einige Nasenlängen Vorsprung und das Spiel sieht hier auch um einiges besser aus. Das liegt vor allen an DirectX11 und den zusätzlichen Effekten, die die zusätzliche Rechenpower eines Computers mit sich bringt. Hier und da gab es zwar ein paar technische Fehler und ein Absinken der Framerate, den Spielspaß hat das aber kaum beeinflusst. Die Lichteffekte sind auf Konsolen sowie auf PC sehr gut gelungen. Die Atmosphäre des Spiels stimmt auch. Gotham City ist in weihnachtlicher Stille versunken, alle rechtschaffenen Bürger sitzen in ihren Häusern und feiern den heiligen Abend. Nur ein Schatten, so dunkel wie die Nacht selbst, wandert über die schneebedeckten Dächer um sich der Unholde anzunehmen, die da warten und lauern. Man fühlt sich wie der Rächer der Gerechten, die selbst auferlegte Pflicht erfüllend, für Gerechtigkeit und Ordnung zu sorgen, den Schwachen zu helfen und den Tyrannen das Handwerk zu legen. Und zwar mit ordentlich Dresche. Die zu verteilen funktioniert dank dem Freeflow-Kampfsystem wie gewohnt gut und Batmans Moves gehen vertraut flüssig und intuitiv von der Hand. Und es ist auch beim x-ten Mal noch eine Freude dabei zuzusehen, wie sich der Fußballen des geflügelten Rächers in Slow Motion in einem Schläger versenkt. Zu den altbekannten Schlagmustern gesellen sich ein paar Neue sowie ein Mehrfachkonter.

Im Laufe der Story werdet ihr auch ständig mit neuen Extras und Gadget versorgt, wie etwa der brandneuen Remote-Claw. Mit ihr könnt ihr Gegner miteinander, oder mit Gegenständen, verbinden und danach zusammenkrachen lassen. Die zusätzlichen Spielzeuge braucht ihr auch, denn der Schwierigkeitsgrad ist durchaus fordernd und zwingt euch eure Waffen und Fähigkeiten bewusst und clever einzusetzen. Die Levelarchitektur ist dabei eine große Hilfe und baut gut auf euren einzelnen Möglichkeiten auf. Besonders in den Stealthmission, in denen ihr versucht möglichst alle Gegner unentdeckt zu erledigen, müsst ihr schnell schalten. Die KI ist solide und leistet sich fast keine Aussetzer. Auch die einzelnen Rätsel innerhalb der Abschnitte verlangen von euch den geschickten Einsatz eurer Werkzeuge. Der Detektivmodus, Evergreen-Feature der Serie, wird nun nicht nur mehr als Röntgenblick genutzt, sondern dient auch zur Rekonstruktion einzelner Verbrechen am Tatort, bei der man sich den Tathergang als vor- und zurückspulbaren Clip ansehen kann. Das ist nicht allzu relevant für das Gameplay, bietet aber eine schicke Neuerung. Gotham City ist rund zweimal so groß wie noch Arkham City, bietet allerdings auch Schnellreisepunkte. Diese schaltet ihr Frei indem ihr vom Riddler, hier noch Enigma genannt, besetzte Funktürme einnehmt. Der Riddler hat natürlich auch wieder etliche Rätsel über die Karte verteilt, die die Spielzeit um ein Vielfaches verlängern können. Genauso die einzelnen Herausforderungen. Im Endeffekt ist Batman: Arkham Origins ein gelungenes Spiel, man merkt jedoch, dass das neue Entwicklerstudio die Serie mit Samthandschuhen anfässt und strickt bei der bisherigen Formel bleibt. Ein paar Innovationen hätten Origins gut getan, ein schlechtes Spiel ist es aber dadurch bei weitem nicht.

 

Multiplayer:

Diesmal bietet das Game sogar einen Mehrspielermodus zusätzlich zum schon bekannten Herausforderungsmodus, in dem ihr Gegnerhorden vermöbelt oder sie heimlich ausschaltet. Ihr spielt entweder auf der Seite des Jokers, oder auf der Banes. In einem Match müsst ihr dann das gegnerische Team ausschalten und Punkte einnehmen. Das läuft immer acht gegen acht plus einem Batman und einem Robin ab, für die sich das ganze wie eine typische Stealthmission spielt. Leider gibt es nur vier Karten, aber wie die meisten wissen liegt das Hauptaugenmerk bei den Batmanspielen nicht auf dem Multiplayer, sodass die vier Maps ihren Zweck absolut erfüllen. Geboten wird kurzwelliger Spaß, langfristig gerät die Sache aber schnell etwas eintönig.

Fazit:

Batman: Arkham Origins ist zwar keine Revolution, aber ein wirklich sehr gutes Spiel. Technisch reißt es zwar keine Bäume aus, die Atmosphäre stimmt aber immer. Das neue Entwicklerstudio hat die schwere Bürde der Batman-Franchise und der damit verknüpften Erwartungen angenommen und balanciert die Last gut auf den Schultern. Zwar nicht höher als zuvor, aber mindestens genauso gut. Für Neueinsteiger gibt es massenhaft Dinge im Spiel zu erkunden und auch eingefleischte Fans dürften sich wohl noch hier und da überraschen lassen. Wer meint, dass Origins nur Arkham City 2.0 ist liegt zwar nicht ganz falsch, würde sich aber dennoch ein gutes Spiel entgehen lassen, da es durchaus viel Content bietet und immer noch eines der besten Kampfsysteme der aktuellen Generation bietet. Alles in Allem bleibt nur zu sagen: wenn ihr noch kein Batmanspiel gespielt habt, dann bietet Origins den perfekten Einstieg, wenn ihr schon alte Hasen seit sollte euch auch nichts daran hindern mit diesem Teil der Serie Spaß zu haben. MM

Pro

+ Größere Spielwelt

+ Wunderbar bedrückende Weihnachtsatmosphäre

+ Viele verschiedene Gadgets

+ Viele Nebenaufgaben

+ Fordernder Schwierigkeitsgrad

+ Multiplayer

+ Gewohnt geniale Kämpfe

Kontra

- eher unbekanntere Bösewichte

- Story fällt im Vergleich zu den Vorgängern ab

- grundlegende Neuerungen bleiben aus

 

Autor: Maximilian Melko

E-Mail: maxi.melko@gaming-junction.de

Kategorie: Bericht

Datum: 06.11.2013

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Kommentare

  • Blackfire (Mittwoch, 06. November 2013 16:58)

    Ich war damals bei Batman: Arkham Asylum echt überrascht wie gut ein lizent-Titel heutzutage werden kann. Und ich werde warscheinlich auch bei diesem Teil mit Spielen und mir das Spiel kaufen es hört
    sich ja doch wieder echt geil an. Aber ich hoffe das es mindestens 4 Jahre dauert bis das der nächste Batman teil das tages licht erblickt damit es mal wieder richtige erneurungen geben kann. Leider
    mach ich bei solchen "trends" immer mit. ich mein ich hasse es das jedes jahr ein kaum veränderte CoD auf den markt kommt aber ich holle es mir dann doch immer.

  • Fungus (Mittwoch, 06. November 2013 17:14)

    Nö würd ich nicht sagen. Ich mein Batman ist doch geil. kann man ja echt nichts gegen sagen, oder? :P
    Viel großartig Neues muss ja auch garnicht her, ie bauen halt kontinuierlich die stärken aus: Arkham City groß- Origins größer, Batman hat geile Gadget- jetzt hat er noch mehr geile Gadgets. Klar das
    geht nicht für immer auf, aber für eine Trilogie ist ein absolut ausreichendes Maß an innovation wie ich finde.

  • TheDarkKnight (Mittwoch, 06. November 2013 17:25)

    Ich bin Batman

  • kingChris (Mittwoch, 06. November 2013 17:30)

    Sagt er ja auch;)

    Ich finds tatsächlich n bisschen zu wenig. Jaja, steinigt mich, aber im ernst: Asylum war frisch und geil, City wurde gehypet und Origins fällt im verhältniss ab. Zumindest wird der von niemanden als
    der Beste Teil der Serie betitelt. Und da ich Arkham City schon nicht soo "geil" fand wie ihr scheinbar werd ich hier mal aussetzten.

  • kingChris (Mittwoch, 06. November 2013 17:31)

    *der erste Satz ging an Fungus, sorry Batman ;P

  • Rambo91 (Mittwoch, 06. November 2013 17:52)

    ja die erneuerungen sind jetzt anscheinend im gamplay nicht wirklich bemerkbar aber ich freue mich schon drauf zu sehen wir batman zum ersten mal den Joker trift das wird ja bis jetzt in keinem der
    Spiele oder Filme behandelt also ich hols mir schon für die Geschichte.

  • TomClancy (Mittwoch, 06. November 2013 18:29)

    Ich habs mir jetzt schon gekauft und ich muss sagen das ich die Remote Claw in den Stealth Abschnitten zu übermächtig finde, besonders wenn sie abgegradet ist kann man damit gemütlich aus der Ferne
    die Gegener an die Wasserspeier hängen und damit gleich ausschalten.

  • THeHITEC (Mittwoch, 06. November 2013 18:43)

    Ich freu mich auch eher auf die einzelnen Villanstorys als auf das eigentlcihe Gameplay. Okey,n paar Gegner sind jetz eher F-Riege bei DC,aber immerhin gibts Deathstroke und den Joker. Mir reichts :P

  • Wendlex12 (Mittwoch, 06. November 2013 19:12)

    Eher F-Riege? Du wusstest also gleich beim ersten Trailer wer Black Mask und der Superscharfschütze usw. sind? Und jeder Otto-Normal Zocker der nur die Filme gesehen hat kann auch mit Deathstroke nix
    anfangen. Deswegen hamse doch auch den Joker noch überall mit draufgeklatscht.

  • GunHamsterd (Mittwoch, 06. November 2013 19:38)

    Mit F-Riege meint er schon eher unbekannte Chars.

  • DevilDante (Mittwoch, 06. November 2013 20:05)

    Das Kampf System ist einfach nur geil aber dafür werde ich mir jetzt den neuen Batman nicht kaufen ich hab ja noch Arkham City zuhause und das reicht mir für die nächste Zeit noch

  • Pipboy348 (Mittwoch, 06. November 2013 21:03)

    man ich muss das das teil haben das problem ist nur das so viele geile spiele gerade auch für die next gen konsolen erscheinen das ich mich einfach nicht entscheiden kann welches ich mir hole und auf
    welches ich verzichte.

  • skywalker1980 (Mittwoch, 06. November 2013 22:48)

    Naja ich finde der Joker wird sowieso überberwertet in den Filmen wurde er natürlich hervoragend gespielt aber in den Spielen ist er einfach nicht so interessant.

  • brechen_bad (Donnerstag, 07. November 2013 00:09)

    Der bericht hört sich ja ganz gut an. Ich denk mal es geht wie bei jeder trillogie und der dritte teil ist dann halt der schwächste. Aber mir hat batman bis jetzt gut gefallen, ich denk mir wird der
    hier auch gefallen. Haters gonna hate :P

  • rikkqu (Donnerstag, 07. November 2013 13:34)

    Hac allmählich reichts auch mit dem dunklen ràcher, oder? ich mein das kampfsystem in Ehren, aber der rest ist ja jetzt nicht so dufte, fass och das 3 mal brauche

  • Deltafox (Donnerstag, 07. November 2013 14:44)

    Es gibt einfach nicht genug neues für meinen Geschmack.

  • Guittar_Held98 (Donnerstag, 07. November 2013 15:59)

    Ich finds super wieder Batman zu spielen zukönnen ich habe die vorgänger in einem Zug verschlungen und werde auch diesen Teil in einem Stück durch zocken.

  • roaster (Donnerstag, 07. November 2013 18:24)

    Batman ist halt Batman und macht Batmanzeugs. Was erwarten denn so viele hier? die revolution des Batmanfranchises? Solangs spaß macht ist doch alles in butter :)

  • smoky (Samstag, 09. November 2013 18:00)

    Ich hol mir sowieso erst mal die PS4 und überlege dann welche spiele ich mir hole.

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