Bioshock Infinite

Der große Hype über Bioshock Infinite ist nun vorbei und es kommt zum Vorschein, dass das Spiel wohl doch nicht so perfekt ist. Das Storytelling ist eins a, keine Frage, genauso wie die beeindruckende Umgebung. Die Spielbegleiterin, Elizabeth, ist meist gelungen doch an ihr gibt es ein paar Momente, die einem die Atmosphäre rauben, doch dazu später mehr. Das Erkunden ist nicht schlecht gemacht, aber verglichen an den ersten beiden bereits genannten Punkten durchschnittlich, worüber man aber auf jeden Fall hinwegsehen kann. Worüber man leider doch nicht ganz so leicht hinwegsehen kann sind die Gameplay Mechaniken, denn an denen happelt es gelegentlich. Durch das Waffensystem, welches einem erlaubt nur 2 Waffen zu tragen wird man gezwungen „taktische Entscheidungen“ zu treffen, doch eine große Auswahl hat man meist nicht. Leider sieht es in der Realität so aus: Man nimmt sich die nächstbeste Waffe mit voller Munition und schießt drauf los bis diese leer ist und man sich der Nächsten zuwendet. Zwischendurch wird einem von Elizabeth Munition zugeschmissen und die Waffe sogar automatisch nachgeladen. Wie genau das funktioniert ist fragwürdig, aber praktisch. Das nächste Problem wären die Gegner. Es gibt wenig unterschiedliche Gegnertypen und diese sind bis auf den Patrioten und den Handyman nur Kanonnenfutter. Der Patriot ist der einzige Gegner bei dem man mit Taktik vorgehen sollte bzw kann, denn von hinten kriegt er doppelten Schaden. Der sogenannte Handyman ist der stärkste Gegner und ist sozusagen ein Miniboss. Auf ihn müsst ihr mehrere Magazine an Kugeln schießen bis er endlich den Geist aufgibt und das macht ihn einfach nur zur Qual, da er viel zu viel einsteckt. Dies merkt man besonders bei erhöhtem Schwierigkeitsgrad.

Desto höher der Schwierigkeitsgrad umso mehr stecken die Gegner ein und machen mehr Schaden. Dies ist zwar normal für den Standard-Tripple-A Titel, aber als solchen sollte man Bioshock nicht einstufen, da die Story alles andere als der Standard ist. Nun zu den Waffen, wie schon gesagt nervt das Waffensystem gewaltig, denn an sich sind die ganzen Waffen nicht allzu schlecht, doch man kann eben nur 2 von ihnen tragen und das macht zum Beispiel die Pistole zu keiner Option mehr nach den ersten Leveln und so sieht es mit einigen anderen Waffen auch aus. Die Waffen haben keinen richtigen Wums und der Rückstoß ist meist nur gering. Das man mit Kimme und Korn schießen kann ist auch nur ein kleines Feature, denn akkurater zielt man damit nicht. Man kann die ganze zeit nur aus der Hüfte schießen und das sogar mit der Sniper und man trifft immer noch genau worauf das Fadenkreuz zeigt. Hier waren die Entwickler nicht ganz so einfallsreich wie es scheint. Die Plasmide aus den alten Teilen sind in diesem Teil auch vertreten. Dieses mal werden sie „vigors“ genannt und bringen ein wenig mehr Aktion in den Kampf. Verglichen mit dem zweiten Teil der Bioshock Serie wurde dort ein wenig geändert. Ein paar neue sind dabei, manche rausgenommen und manche haben eigentlich nur einen Reskin bekommen und handeln sich relativ gleich. Das einzige ist, dass man in diesem Teil jede Fähigkeit aufladen kann und sie so eine Falle legt, oder einen anderen Effekt hat, doch das Aufladen der Fähigkeiten benutzt man eher selten im eigentlichen Spielgeschehen. Es macht auf jeden Fall Spaß sie zu benutzen doch nachdem man keine „Salze“ mehr hat, eine Art Munition für die Kräfte, kommt man wieder zurück zu den Waffen und dies geht relativ schnell. Wie schon bei der Munition schmeißt Elizabeth einem gelegentlich eine Flasche dieser „Salze“ zu, aber danach ist meist Schluss, denn im Kugelhagel ist es schwer nach den Salzen zu suchen. Wenn es um die Upgrades der Waffen geht findet man hier kein Stück Innovation, im Gegenteil. Die Vorgänger haben dieses Problem besser gehandhabt.

Die Upgrades erhöhen die Magazingröße, den Schaden, die Genauigkeit oder reduzieren die Nachladezeiten der Waffen. Stumpf wie sonst was. Insgesamt gibt es 4 Upgrades für jede Waffe. Dagegen haben die Kräfte bessere Upgrades, denn dort sind es nicht direkte Schadenserhöhungen. Der sogenannte Teufelskuss, der Feuergranaten auf die Gegner schmeißt, wird durch ein Upgrade in eine Splittergranate verwandelt, die mehrere weitere Feuergranaten explodieren lässt und so den Flächenschaden um ein erhebliches erhöht. Die Killerkrähen, die den Gegnern ein Schaden und ihn verwundbar machen, legen eine Falle nachdem der betroffene Gegner stirbt und wenn einer dann hinein läuft wird die Fähigkeit wieder ausgelöst. Dies macht die Kräfte um einiges stärker und macht so auch mehr Spaß, doch der vergeht einem wieder, da die Salze für die Kräfte zu schnell ausgehen. Ein bisschen Innovation wurde dafür an anderen Stellen des Kampfssystems gemacht. Die „Skylines“ sind eine Art der Transportation auf die man aufspringen kann um in schneller Art und Weise auf erhöhte Positionen zu gelangen. Diese bringen einen dazu schnell die Stellung zu wechseln und die ganzen Objekte in der Spielwelt zu seinem gunsten zu benutzen. Das Konzept ist klasse und die Umsetzung ist gut gelungen. Das einzige was man daran aussetzen kann ist, dass die Skylines oft nicht vorhanden sind und man sich schließlich doch ein Gefecht am Boden liefern muss. Abgesehen von den Skylines wurde noch etwas Innovation eingebracht. Die Begleiterin Elizabeth kann Zeitrisse in die Spielwelt bringen und hilft einem dadurch indem sie eine zuvor nicht vorhandene Deckung zum Vorschein bringt. Dies macht sie auch mit Medikits, Waffen, Geschütze und anderem. Man kann selbst entscheiden welcher dieser Zeitrisse sie für einen öffnen soll, doch es kann nur einer zur selben Zeit geöffnet sein. Dies ist zwar nur ein kleines Feature, aber es hilft einem im Kampf und gibt einem ein wenig mehr Optionen wie man an den Kampf herangehen kann. Nun zu der Atmosphäre. Die Welt ist sehr schön gestaltet und lässt einen zuerst mit offenem Mund da stehen, doch nach den ersten Leveln lässt sie nach. Man merkt, dass es nur eine Illusion ist und die Welt eigentlich leblos ist. Zudem reagiert die Welt kaum auf den Spieler. Einige gescriptete Events schließen einen aus dem Spielgeschehen aus und man fühlt sich nicht als Teil dieser Welt. Zudem wird man mit Gegnerhorden zugeschmissen und neutrale oder freundliche NPCs begegnen einem nur selten, abgesehen von Elizabeth, die einem als Spielbegleiter ständig folgt. Elizabeth ist noch ein Grund warum, die Atmosphäre leider öfters leidet als an ihr gewinnt. Elizabeth schmeißt einem dessöfteren eine Münze zu um euren Geldbeutel ein wenig zu entlasten.

Das Problem daran ist, dass sie dies auch nach bedeuteten Spielmomenten macht und so die Atmosphäre richtig zerstört! In dem einen Moment ist sie traurig und redet über ihre verstorbene Mutter und plötzlich lächelt sie und sagt „Hey hier ist etwas Geld!“ und schmeißt einem eine Münze zu. Zudem ändert sich ihre Stimmung sehr schnell. Anfangs ist sie entsetzt darüber, dass ihr Menschen töten doch nach der ein oder anderen Leiche scheint es sie nicht mehr zu stören. Dies lässt einen merken, dass auch sie nur eine Fassade ist. Und den Blick den Elizabeth manches mal im Gesicht hat ist sehr fragwürdig. Hier haben die Entwickler echt nachgelassen und hätten sich darüber mehr Gedanken machen müssen. Wie auch schon in den alten Teilen ist Exploration ein nicht allzu kleiner Teil dieses Spiels und das wurde auch gut umgesetzt. Man findet überall Audiologs die die Geschichte sehr gut ergänzen und für die, die gerne alles über eine Geschichte wissen wollen, genau das Richtige sind. Wer gerne erkundet hat hier seinen Spaß. Zudem findet man des Öfteren Kleidungsstücke die passive Bonis mit sich bringen. Dies lässt einem im Kampf seinen eigenen Stil einbringen und wurde gut in das Spiel implementiert. Elizabeth erweist sich beim Erkunden auch nützlich indem sie mit Dietrichen einige Schlösser knacken kann. Dazu braucht ihr meist mehrereDietriche. Diese müsst ihr zuvor erst einmal finden, doch diese lassen sich mit einem guten Auge reichlich erblicken, wenn man sich denn die Zeit dazu nimmt. Ab und zu lassen sich Nebenquests finden, in denen man einen besonderen Schlüssel für eine Truhe finden müsst oder eine verschlüsselte Nachricht mithilfe eines Codebuchs entschlüsselt. Durch das ständige Erkunden lassen sich Lebens-, Schild- und Salzupgrades finden, die alle die maximale Anzahl an Leben, Schildenergie oder der Salze erhöht. Nun kommen wir zum letzten Punkt und vermutlich auch größtem und besten Teil des Spiels, nämliche die Story. Die Story ist verdammt gut und zeigt, dass auch Spiele ein Medium sind in denen man eine Geschichte überzeugend erzählen kann. Mehr werde ich zu diesem Thema nicht sagen, denn jeder sollte diese Story selbst anhand des Spieles erfahren. Eines sei gesagt, achtet beim Spielen dieses Titels auf jeden Fall sehr auf die Story, denn dies ist kein 0815 Shooterkram sondern ein Ausdruck an Kreativität!

Fazit:

Bioshock Infinte hat seine Macken und Fehler, das sei gesagt. Doch in einigen Aspekten glänzt dieses Spiel wirklich an Kreativität und Ideenreichtum. Wer sich nicht von den genannten Problemen stören lässt wird mit diesem Titel mehr als zufrieden sein, denn Bioshock Infinite hinterlässt einen bleibenden Eindruck! Ein must have für jeden der sich als „Gamer“ identifiziert. SW

 

 

Autor: Stuart Wisken

 

E-Mail: redaktion@gaming-junction.de 

 

Kategorie: Bericht

 

Datum: 30.04.2013

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Kommentare

  • Batman1 (Mittwoch, 01. Mai 2013 16:10)

    Es ist schade das Bioshoch infinite ein eigenständiges spiel ist und nicht an die ereignisse von den vorgängern anschließt ich hatte mit Bioshoch 1 und 2 sehr viel spaß und hab gehofft auch diesmal
    ein abenteuer unter wasser erleben zu dürfen. da kann man nur noch hoffen das wenigestens der nächste teil in Repture spielt.

  • ClownKlaue (Mittwoch, 01. Mai 2013 20:25)

    Wirklich ein geiles Spiel! aber man muss sich sehr viel Zeit nehemen, und sich serh auf die Story konzentrieren. Ist halt kein Spiel für zwischendurch. Über die Interpretationsmöglichkeiten des Endes
    gibts ja schon ganze Foren.

  • zogga100 (Donnerstag, 02. Mai 2013 16:51)

    die Story mag ja ganz gut sein auch wenn ich sie nicht so ganz verstanden hab aber die spielbarenpassagen sind echt nicht so toll gewäsen die gegner haben noch nicht mal die so angeprissenen Kräfte
    verwendet. Desweiteren ist es eicht scheiße das man nur 2 Waffen tragen kann das macht das letzte stückchen bioshock gefühl kabutt.

  • Scarecrow (Donnerstag, 02. Mai 2013 21:10)

    Meiner meinung nach ist Bioshock infinite ein würdiger nachfolger das Gameplay ist ein wenig unfordernd aber ist trotzdem immer noch im Grünen bereich. und die Geschichte kann mit jedem kino
    Blockbuster mithalten ich persönich finde sie sogar besser als jeden film den ich gesehen ha und das end ist einfach nur geil also ich möchte jetzt auch nicht zuviel verraten und hier spoilern aber
    da könnt ihr euch auf was gefasst machen!

  • KarateMind (Donnerstag, 02. Mai 2013 21:25)

    Find das game überbewertet. ich mein im ernst, wie kann man sich denn so von ner story dei so auf "uuuhh ich bin überkomplex" getrimmt blenden lassen und alle gameplaymake ignorieren. viel zu
    leichter schwierigkeitsgrad zum Beispiel. Habs auf Schwer ohne einmal sterben durch. Da war Crysis 3 ja anspruchsvoller und hat sich wenigtens noch als shooter und nicht als Kunstudenten projekt
    gegeben.!

  • Dredd (Samstag, 04. Mai 2013 13:32)

    ich find das Game auch nicht so toll das Gameplay war zu langweil und die Story hab ich nicht richtig verstangen und es war insgesamt zu leicht ich hab das teil auf dem 1911 Schwierigkeits grad
    gespielt und bin ohne probleme durchgekommen. hoffentlich wird das nächst bioshock wider besser die alten waren um einiges besser.

  • baumer (Samstag, 04. Mai 2013 15:37)

    beste story die ich jeh gezockt hab überragend auch wenn das gameplay vllt nicht der hammer ist is elizabeth schon echt ein guter und interessanter charakter und man will sie im spiel auch nich
    missen da sie einem immer hilft und nicht zur last fällt

  • SoNGsInGa (Sonntag, 05. Mai 2013 01:27)

    Mir gefällt der Stil irwie nicht. das hatte in den ersten beiden teilen schon deutlich mehr flair. ich mein so Art Decor gibt doch mehr her als so ... ich weiß garnich was das jetzt is. so America zu
    rcolonialzeit oder was? naja, sonst gehts in ordnung

  • Robert (Donnerstag, 08. Dezember 2016 12:18)

    Hey, you used to write amazing, but the last couple of posts have been kinda boring I miss your tremendous writings. Past couple of posts are just a little out of track! come on!

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