Bound by Flame

In Bound by Flames werdet ihr von einem Feuerdämonen besessen. Ob wir auch Feuer und Flamme für das Spiel sind lest ihr im Test.

Veritel sehen... und sterben?


Mit Veritel geht es zu Ende. Die Eisfürsten haben das Fantasy-Land fest im Griff, ein Großteil der Bevölkerung ist schon Teil ihrer Zombie-Armee. Die Verbliebenen rüsten sich zur letzten Schlacht, auch wenn alle Hoffnung bereits verloren scheint. Aus Verzweiflung versuchen die Roten Weisen mit einem altem Ritual die Karten noch etwas zu verbessern. Wir sind Vulcan und wir stehen dabei Wache. So sind wir auch Zeuge, wie irgendetwas bei diesem Ritual furchtbar schief läuft. Und während es im erstem Moment so scheint, als sei niemand ernsthaft verletzt, dämmert unserem Helden (oder Heldin, Bound by Flame lässt dem Spieler hier freie Wahl) bald, dass sich ein Dämon in seinem Kopf eingenistet hat. Der zeigt seine Macht auch gleich im folgendem Bosskampf und stattet uns mit praktischer Feuermagie aus. Äußerst praktisch. Trotzdem bekommen wir bei den ersten paar Anläufen ordentlich auf die Mütze. Denn leicht ist Bound by Flame nicht. Es wird zwar selten so Lebensgefährlich für Controller wie etwa Dark Souls, bleibt aber stets anspruchsvoll und verlangt gute Reflexe von uns. Außerdem müssen wir unsere Fähigkeiten jederzeit gut kombinieren. So steht es es uns zur Auswahl mit unserem Zweihänder, das kann Schwert, Axt oder Hammer sein, auf unsere Gegner einzudreschen, oder mit zwei Dolchen. Während wir mit den größeren Waffen gegnerischen Schildträgern den Schild aus den Händen treten können, ist es uns mit den doppelten Dolchen möglich schnell auszuweichen und mit einem Konter zu antworten. Wodurch wir uns natürlich auch ein gutes Stück verletzlicher machen. Wer nicht schnell reagiert und die Schwachstellen der Gegner ausnutzt, kriegt schon von Standartgegnern regelmäßig den Game-Over-Bildschirm serviert. Was unser Held allerdings nicht beherrscht, ist eine Seitwärtsrolle, wie wir schmerzhaft feststellen mussten. Lediglich ein Hopser zurück ist drin. Nicht die beste Taktik um Bogenschützen auszuweichen. Auch könnte sich Vulcan, so heißt unser Protagonist, etwas agiler bewegen. Die Steuerung ist zwar weit davon entfernt schwammig, oder ungenau zu sein, wenn sich der Hauptakteur etwas flinker bewegen würde wären wir aber sehr glücklich gewesen. Die Kamera leistet sich wenige Aussetzer und fängt das Geschehen meist recht ordentlich ein. Wir können einzelne Gegner anvisieren, hatten aber auch keine Probleme unser Ziel einfach so zu treffen.

 

Talk hölzern to me


Während der harten Kämpfe können wir auch die Zeit extrem verlangsamen und uns per Ringmenü durch unsere Items wühlen. Vier davon können wir als Schnellbefehle auf die Symbol-Tasten legen. Außerdem könne wir über das Ringmenü das Kampfverhalten unserer Begleiter anpassen. Begleiter stoßen nach und an unsere Seite, wir können aber nie mehr als einen bei uns haben. Ob sich uns jemand anschließt, oder uns doch lieber vermöbelt, wird oft von kleinen Dialogen entschieden in denen wir uns diplomatisch durch die Unterhaltungen manövrieren müssen. Die Dialoge an sich sind keine Meisterwerke der Schreibkunst, können aber hin und wieder unterhalten. Die deutschen Sprecher hingegen wirken extrem hölzern. Unmotiviert und mit schlechtem Timing werden uns Sätze so präsentiert, dass wir am Ende oft nicht wissen, ob Vulcan jemanden wirklich toll findet, oder das jetzt sarkastisch gemeint war. Man kann aber davon ausgehen, dass es sarkastisch gemeint war, denn Veritel ist schließlich eine finstere und dreckige Fantasy-Welt und in den Dialogen wird keine Möglichkeit ausgelassen uns das auch mitzuteilen. Leider wirkt das oft aufgesetzt und unterstützt nicht wirklich die Stimmung. Ganz im Gegensatz zum Level-design. Das ist äußerst stimmig und auch noch schön anzusehen. Wenn uns irgendein NPC mit dem düsterem Schicksal der Welt zuquasselt, geht das recht schnell an uns vorbei, bei einem Leichenberg bleiben wir jedoch erst mal stehen.

 

Level bewundern und -wandern


Wirklich schön wird die Umgebung vor allem bei Nacht. In dieser werdet ihr des öfteren herumlaufen, denn Bound by Flame besitzt einen dynamischen Tag und Nacht-Zyklus. Und wenn ihr erst einmal in der Finsternis sitzt, geben die einzelnen Lichtquellen wirklich ein bezauberndes Schattenspiel ab. Die einzelnen Umgebungen sind auch angemessen abwechslungsreich und äußerst weitläufig. In einem verschlungenem Sumpf könnt ihr euch schon mal ordentlich verlaufen. Ihr habt zwar immer eine Karte dabei, diese ist aber oft nur recht schwer auf die Spielwelt zu übertragen. Dafür bekommt ihr auf dieser aber auch immer angezeigt, wo ihr gerade hinmüsst. Das ist recht sinnvoll, besonders wenn ihr noch fünf verschiedene Nebenaufgaben am laufen habt. Von diesen gibt es meist reichlich, ihr müsst sie aber erst finden. Heißt: mit Charakteren reden und nach ihren Nöten ausfragen. Einfach auf der Karte angezeigt, von wem ihr euch gerade eine Quest abholen könnt, wird es euch nicht. Außerdem solltet ihr euch ranhalten, wenn ihr noch Aufgaben zu erledigen habt, denn ab einem bestimmten Zeitpunkt, bzw. Bossgegner, reißt die Truppe weiter und eure unerledigten Aufträge bleiben unerledigt. Was schade ist, besonders da Nebenaufgaben gegen Ende etwas rar werden. Dafür werden die Umgebungen nie eintönig und bevor wir uns an einer richtig sattgesehen haben sind wir schon in der nächsten.

 

Talentbäume pflanzen


Öfters im Spiel müssen wir uns entscheiden, ob wir dem Dämon in unserem Innerem mehr macht gewähren, oder doch lieber menschlich bleiben. Wenn wir uns dem Dämon hingeben, sehen wir immer mehr nach Höllenwesen aus und wo am Anfang nur die Augen anfangen rot zu leuchten, werden bald die Hörner sein. Außerdem können wir öfter und stärker mit Feuer zaubern, dafür aber auch nach einiger Zeit keinen Helm mehr tragen. Zudem sehen wir schlussendlich zwei verschiedene Enden der Geschichte, abhängig von unseren Entscheidungen. Wenn wir ein Level aufsteigen können wir Punkte in drei verschiedene Talentbäume investieren. Den für schwere Waffen, den für Dolche und den für Magie. Neue Kombos, oder Angriffsarten bekommen wir dadurch zwar nicht, aber durchaus den ein oder anderen nützlichen Bonus. Außerdem wartet am Ende jedes Baumes eine Spezialfertigkeit. Eine weitere Charakterverbesserung gibt es auch noch, wir können verschiedene Boni in einem Extra-Menü freischalten. Dabei handelt es sich um kleine Herausforderungen. So schalten wir den Extra-Schaden für Zweihänder erst frei, wenn wir eine bestimmte Anzahl an Gegnern mit schweren Waffen getötet haben. Dann noch die nötigen Punkte investiert und fertig. Das System an sich ist sehr motivieren, da man direkt verfolgen kann, welche Auswirkungen das Spielverhalten auf das Leveln hat.

 

Monsterschau


Neben den einzelnen Leveln sind auch die Widersacher herrlich eklig gestaltet. Wo wir uns in Dark Souls noch von den immer gleichen, mit Schwert und Schild bewaffneten Endgegnern enttäuscht gefühlt haben, überrascht uns Bound by Flames regelmäßig mit kreativen Gegnerdesigns. Ob nun einfach kreativ, oder abstoßendes Äußeres, von den deformierten Feinden haben wir uns regelmäßig erstaunt gefühlt. Auch schön anzusehen sind die Rüstungs- und Waffenverbesserungen. Jedes Teil können wir dreimal aufbessern. Die Extra-Teile sehen wir direkt an unseren Ausrüstungsgegenständen, was schon allein einen größeren Erfolg vermittelt, als einfach nur ein Schadensbonus. Grafisch ist Bound by Flames zwar nicht auf der Höhe aktueller Blockbuster, hält sich dank gutem Umgebungs- und Charakterdesign doch recht wacker und wirkt an keiner Stelle altbacken. Besonders die Lichteffekte sind schön gelungen. Außerdem wird das Geschehen immer mit einem passendem Soundtrack untermalt, der die Stimmung sehr unterstützt. Auch die Geräusche im Kampf hören sich erwartungsgemäß wuchtig an.

Fazit:

Bound by Flames hat durchaus seine Fehler, ist am Ende des Tages aber immer noch ein grundsolides Rollenspiel mit knackigem Schwierigkeitsgrad. Wer nach einer Herausforderung sucht ist hier genau richtig. Zwar hat das Spiel seine Ecken und Kanten, von diesen solltet ihr euch aber nicht abhalten lassen Spaß an den anspruchsvollen Kämpfen zu haben. Auch die Level- und Crafting-Systeme motivieren und sollten euch einige Zeit auf Trab halten. Die Entscheidung, ob ihr lieber Mensch bleibt, oder euch dem Dämon hingebt hätte zwar ein paar Auswirkungen mehr haben dürfen, aber interessant bleibt diese Möglichkeit allemal und lässt Bound by Flames aus der RPG-Masse herausstechen. MH

Pro:

+ stimmige Fantasy-Welt

+ gute Sounduntermalung

+ kreatives Monsterdesign

+ motivierendes Crafting-System

+ fordernde Kämpfe

+ hübscher Tag-Nacht-Wechsel

+ Praktisches Ringmenü während den Kämpfen

+ interessante Entscheidung: Dämon oder Mensch

Kontra:

- hölzerne Sprecher

- Entscheidungen haben erst gegen Ende eine Auswirkung auf die Story

- Crafting-Materialien viel zu häufig

- kleinere Logiklöcher in der Story

Autor: Maxi Huber

E-Mail: maxi.huber@gaming-junction.de

Kategorie: Bericht

Datum: 09.05.2014

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Kommentare

  • janson (Freitag, 09. Mai 2014 23:47)

    ich habs mir heut geholt und hab mir einfach mehr erwartet. wenn erstmal witcher 3 raus kommt kann bound by Flame echt nachhause gehen! aber bis dahin kann man sich damit die Zeit vertreiben

  • Johnybubu (Samstag, 10. Mai 2014 00:56)

    ich finds ganz gut aber halt kein witcher oder elder scrolls :/

  • ActionPirate (Samstag, 10. Mai 2014 13:51)

    Das hört sich schon extrem cool an das man entscheiden kann ob man ein dämon wir oder nicht. aber ich zweifel noch ob ich mir das jetzt echt kaufen soll da in diesem monat auch noch das neue
    Wolfenstein und Watch Dogs rauskommen.

  • MasterMeißel (Sonntag, 11. Mai 2014 12:34)

    Ich verstehe nicht warum alle Bound by Flame mit Witcher 3 vergleichen. Bound by Flame kostet ja nur 35 Euro, dafür kann man ja kein Witcher erwarten!

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