Dark Souls II

Schickt uns Dark Souls 2 wieder durch die Hölle? Höchstwahrscheinlich. Doch wartet am Ende des Tunnels ein Leuchtfeuer, oder nur ein Gegner mit Glitchproblem? Ihr erfahrt es im Test.

Der Tod ist stets zur Stelle


Dark Souls und sein inoffizieller Vorgänger Demon Souls waren es, die uns vor einigen Jahren vor Augen geführt haben, wie verweichlicht der Schwierigkeitsgrad in den meisten Spielen der letzten Konsolen Generation doch war und immer noch ist. Und auch der Nachfolger Dark Souls 2 macht da keine Kehrtwende, denn ein weiteres Mal könnt ihr euch darauf verlassen, dass der Tod euch auf Schritt und Tritt begleitet und jeden noch so kleinen Fehler sofort bestraft. Doch alles der Reihe nach, ihr startet in Dark Souls 2 als Untoter der, ähnlich wie in Dark Souls, alles verloren hat und nun mit allem was in eurer Macht steht versucht nicht zu einer Seelen fressenden Hülle zu verkommen. Viel mehr hat der Titel leider in Sachen Story nicht zu bieten, zumindest nicht für denjenigen, der sich nicht weiter mit dem Interpretieren von Item-Beschreibungen aufhalten will. Dann eröffnet Dark Souls 2 durchaus eine lebhafte Mythologie. Die Unterscheide zum Vorgänger sind allerdings nur begrenzt vorhanden und lassen sich nur mit der Lupe ausfindig machen. Vom Offensichtlichen, wie dass die Spielwelt diesmal Drangleic heißt und nicht, wie im Vorgänger, Lordran mal abgesehen. Wer mehr über die Spielwelt erfahren will muss sich die Hintergrundinfos aus den Dialogen mit den freundlich (oder sind sie es?) gesinnten KI Kameraden beschaffen und anschließend richtig zuordnen. Dazu ist es auch noch schade, dass die eigentliche Haupthandlung sich gegen Ende ein wenig verläuft und euch erwartet vor dem Abspann eine eher enttäuschende Endsequenz. Diese ist bei uns übrigens nach etwa 60 Stunden Spielzeit eingetreten.

Urlaub in Drangleic


Eure Reise nach Drangleic beginnt nach der ersten Zwischensequenz in einem Gebiet namens Dazwischen. Bevor ihr aber nun euch auf die unglaublich zähen Gegner stürzt, müsst ihr auf eurem Weg durch ein Haus, in dem ihr von drei alten Frauen bereits erwartet werdet. In dieser Hütte könnt ihr euch nun für den Namen, äußere Erscheinung und die Klasse eures Charakters entscheiden. Bei den Klassen habt ihr nun nur noch die Auswahl zwischen acht verschiedenen Typen, die sich aus alt bekannten und komplett neuen Klassen zusammensetzten. Zunächst wurde die beliebte Pyromanten Klasse entfernt, jedoch habt ihr unabhängig eurer Wahl später die Möglichkeit das Werkzeug für die Feuerzauber zu finden und zu verwenden. Die anderen Klassen lassen sich auch recht schnell einordnen. Der Krieger, Ritter und Schwertkämpfer Teilen am besten im Nahkampf aus und während die beiden ersteren bevorzugt schwere Waffen und Rüstungen tragen, setzt der Schwertkämpfer auf Schnelligkeit und flinke Ausweichrollen. Der Bandit hingegen hat sich auf den Fernkampf spezialisiert und trägt daher von Anfang an einen Bogen. Mit dem Kleriker und Zauberer könnt ihr mit Zaubersprüchen und Wundern in die Schlacht ziehen. Der Erkunder führt von Haus aus mehr Items im Gepäck. Und jeder der sich das Leben gern unnötig schwer macht, kann mit der Bettler Klasse starten und hat damit weder besondere Skills noch gute Ausrüstung. Lediglich mit einem Lendenschutz bewaffnet beginnt ihr eure Reise. Dafür beginnt ihr aber mit Soul-Level Null und könnt euch so komplett uneingeschränkt entwickeln. Unabhängig davon für welche Klasse ihr euch entscheidet, könnt ihr natürlich bei eure Skills im späteren Spielverlauf auf andere Schwerpunkte setzten, jedoch ist es zu empfehlen, sich bald auf eine Spielart zu spezialisieren und dementsprechend seine Level zu verteilen. Nachdem ihr euch entscheidet habt mit welchen Voraussetzungen ihr Drangleic betreten wollt, kommt ihr nach Majula, dem Hauptstützpunkt, an dem sich später alle verbündeten KIs sammeln werden und Ausgangspunkt für den weiteren Verlauf, denn so gut wie jeder Weg den ihr einschlagen werdet beginnt in Majula. Damit übernimmt dieses Dorf quasi die Rolle des Feuerbandschreins aus dem Vorgänger. Doch schon mit dem Betreten von Majula wird sofort klar das Dark Souls ein wenig farbenfroher und heller ist als noch Dark Souls. Die Level der alten Teile der Souls Reihe waren stets geprägt von Zerstörung, Dunkelheit und Finsternis. In Dark Souls 2 werdet ihr des Öfteren für die Reihe untypische Gebiete antreffen, in den die Sonne scheint und alles so wirkt, als könnte man eine Postkarte an die Verwandten schicken, um zu zeigen wie schön der Urlaub doch ist. Natürlich gibt es später im Spiel auch düstere Areale doch sind die längst nicht so zahlreich vorhanden wie im Vorgänger.

 

Halbierte Lebenserwartung


Das eigentlich Spiel läuft im Prinzip nicht sehr viel anders ab als der erste Teil. Es ist immer noch euer Hauptziel euch durch ein von Untoten verseuchtes Gebiet bis zum Boss vorzukämpfen und diesen dann auch noch gleich zu erledigen. Die gesammelten Seelen könnt ihr dann beim Schmied in neue Waffen oder die Verbesserung der bereits vorhandene Schlagprügel investieren, oder bei einem Händler in Items stecken. Die grundlegendste Verwendung eurer Seelen ist aber das Aufsteigen im Level. Dabei könnt ihr immer eine eurer Eigenschaften um einen Punkt anheben. Der Erwerb der Seelen hört sich jetzt so beschrieben ganz einfach an, doch wäre Dark Souls 2 kein würdiger Nachfolger wenn ihr beim Zählen eurer eigenen Tode noch hinterher kommen würdet. Denn gerade bei den Endgegnern eines Levels wird eure Geduld auf die Probe gestellt. Jedoch ist der Titel bei weitem nicht so bock-schwer wie Dark Souls es noch war. In dem Vorgänger konntet ihr vor einem Boss-Kampf davon ausgehen, dass ihr den Widersacher sowieso unzählige Mal zu erledigen versuchen müsst, bis euch dies endlich gelingt. Im neuem Dark Souls reichen oftmals aber auch nur zwei Versuche um einen großen Gegner in die Knie zu zwingen. Dementsprechend leidet auch das Glücksgefühl nach dem ihr so einen Brocken geplättet habt. Wo man in den vorherigen Teilen nach einem schweren Gegner aufgeschrien hat, bleibt hier meist nur ein müdes Lächeln für den Widersacher. Dabei ist schade, dass der Schwierigkeitsgrad so vereinfacht wurde, da er normale Spieler vor den Kopf stößt und hart gesottene Fans der Reihe gnadenlos unterfordert. Das Kampfsystem hingegen hat sich kaum verändert, ihr müsst immer noch mit Angriffen, Kontern, Blocken und Ausweichrollen gekonnt jonglieren um euer Ziel zu erreichen. Ansonsten wurden nur einige Feinheiten verändert, die eher auf den zweiten Blick auffallen. Im Spiel ist so jetzt ein Schnellreise-System eingebaut, dass es euch von Anfang an ermöglicht zwischen allen bereits entdeckten Leuchtfeuern hin und her zu Reisen. Ihr seit nun auch im Stande vier Ringe auf einmal zu tragen, anstatt dem einen der euch im ersten Teil ermöglicht wurde. Eure Estus-Flakons stehen euch nicht gleich von Anfang an in voller Stückzahl zur Verfügung, sondern ihr müsst erst Scherben finden und damit eure Heil-Tränke verstärken. Ein äußerst fragliche Veränderung ist, dass ihr nun nur noch in Majula Level aufsteigen könnt. Das ist besonders nervig, da man unnötig viel herumreisen muss und damit auch die langen Ladezeiten in Kauf nehmen muss. Das ist besonders ärgerlich, da es im Vorgänger möglich war von jedem Leuchtfeuern aus gemütlich aufzusteigen. Und die wohl schlechteste Erneuerung ist, dass ihr nach dem Tod damit bestraft werdet, dass eure Lebensleiste sich verringert. Das geht so weit, dass ihr minimal mit einem Leben von 50 Prozent antreten müsst. Um eure Lebensleiste im vollen Umfang wieder benutzen zu können müsst ihr eine Menschlichkeit opfern und da dies ein seltenes Item ist läuft man die meiste Zeit mit der halbierten Lebensleiste durch die Gegend. Die meisten Stellen die Dark Souls 2 als unlösbar erscheinen, lassen sich meist mit dem Verwenden von einer Menschlichkeit und einem wieder vollem Gesundheitsbalken im Handumdrehen lösen. Des Weiteren ist uns von der groß angekündigten Umgebungs-Zerstörung nicht viel aufgefallen. Hin und wieder zerstört zwar ein Widersacher eine Tür oder ein Gerüst aber in keinem besonders bemerkenswerten Umfang. Die neue Fackel, die es nun ermöglichen soll auch im Dunkeln zu sehen haben wir nie wirklich benötigt, da meist sowieso genug Lichtquellen vorhanden sind.

Online Soul-Session


Wie auch schon in Dark Souls wird es euch auch im zweiten Teil ermöglicht mit anderen, oder gegen andere Personen zu spielen. Wenn ihr bei einem Boss nicht weiter kommt, könnt ihr, vorausgesetzt ihr seit gerade menschlich, andere Spieler für eine begrenzte Zeit in eure Welt rufen. Ist der Endgegner besiegt, verschwindet der Mitstreiter wieder in seine Welt. Dasselbe funktioniert auch, wenn andere Spieler in eure Welt kommen und euch an den Kragen wollen. Eure Aufgabe ist es dann, sie zu besiegen und sie wieder dahin zu verbannen, wo sie hergekommen sind. Es gibt sogar ganze Abschnitte die nur auf Online-Gameplay ausgelegt sind und in den euch regelmäßig Invasoren heimsuchen werden. Im Laufe des Spiels trefft ihr immer wieder auf Kis, die euch anbieten einen Eid abzulegen diese Eide bringen fast nur Online Vorteile mit sich. Indem ihr dann einer Gruppierung angehört, könnt ihr an kleineren Schlachten zwischen den Parteien teilnehmen.

 

Das Gleiche in dark


Bei der Technik hat sich im Grunde nichts geändert. Das ganze Spiel sieht aus wie der Vorgänger, sogar ganze Levelabschnitte wirken so, als ob sie aus dem ersten Teil ausgeschnitten und in den zweiten Teil eingefügt worden wären. Die gute Lichtstimmung und die Weitsicht ermöglichen die ein oder andere Panoramasicht eines Bauwerks. Jedoch sind die Texturen in den meisten Fällen unscharf und die Grafik im Allgemeinen ist noch nicht mal auf der Höhe von mittelklassigen Titeln der Last-Gen. Die Steuerung wirkt stets ein wenig schwammiger als noch im Vorgänger, sodass man sich an einigen Stellen ein wenig schwerer tut, als nötig. Und auch die Gegner KI hat schon mal bessere Tage gesehen, denn meist werden die Gegner nur durch ihre Masse wirklich gefährlich. Kämpft man jedoch gegen nur einen Widersacher fällt einem erst auf, wie dämlich diese sich anstellen. Der technische Lichtblick ist der Soundtrack, der immer passend in das Spiel eingebaut ist, jedoch müssen die meisten Spielstellen komplett ohne Musik auskommen.

Fazit:

Dark Souls 2 ist mit einigen Macken ein würdiger Nachfolger der Reihe. Jedoch wurde so viel an Umgebung und Gegnern wiederverwendet, dass es Stellenweise wie eine umfangreiche Erweiterung für Dark Souls wirkt. Und auch die Veränderungen machen in den meisten Fällen wenig, bis gar keinen Sinn. Echte Dark Souls Fans sollten sich natürlich davon nicht abschrecken lassen. Jedoch sollten sich Einsteiger eher an dem ersten Teil versuchen, der doch ein gutes Stück besser war. RR

Pro:

+ Dark Souls-Feeling

+ Große Spielwelt

+ Angemessene Spielzeit

+ Vielzahl an verschiedenen Gegnern

+ Schnellreise System nun von Anfang an verfügbar

Kontra:

- Manche Veränderungen eher fragwürdig

- Level- und Gegner- Recycling

- Verhältnismäßig schlechte Grafik

- Teilweise schlechtes Balancing

Autor: René Rippel

 

E-Mail: rene.rippel@gaming-junction.de 

 

Kategorie: Bericht

 

Datum: 08.04.2014

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Kommentare

  • Double_Keks (Sonntag, 13. April 2014 23:46)

    ja ist leider wirklich längst nicht so schwer wie der vorgänger und der Lebensbalken der nur noch die hälfte der energie aufweisen kann ist einfach nur scheisse!!

  • Skrimischke (Sonntag, 13. April 2014 23:52)

    Maan, ich freu mich ja schon wien blutiges Schnitzel drauf. Das wird wieder son ordentliches Sterben. Eieie da freue ich mich drauf

  • SugarSchock (Donnerstag, 17. April 2014 23:50)

    Zum Sterben schön :D.
    Find ja den Hype n bisschen übertrieben, fürn zwannie nehm ichs aber immer noch lieber als n CoD

  • BlackViper (Sonntag, 20. April 2014 02:14)

    So, hab mich bis Level 34 hochgestorben. Denke ich bin allmählich in ner phase, wo die Schwierigkeit n bisschen abnimmt, bzw. man sich dran gewöhnt hat. Hab zumindest die lezten beiden Bosse beim
    ersten mal geklärt. Finds bis jetzt schon ganz nett, aber n bisschen überladen im Vergleich zum vorgänger. Da war da alles, Steuerung,Gegner,Anviesieren,Animationen, ncoh n bisschen "crisper" wenn
    ihr wisst was ich mein.

  • James (Donnerstag, 04. Mai 2017 21:10)

    This kind of game gives a real experience of

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