Medal of Honor: Warfighter

Die neue Schießbude aus dem Hause EA verspricht eine emotionale Story und realistische Schusssequenzen dank Beratern aus echten militärischen Spezialeinheiten. Im Tutorial merken wir davon aber noch nichts, umso mehr schmeichelt die Sequenz dem Auge. Zu Beginn schleichen wir noch zehn Meter durch einen Hafen mitsamt lautlosem Ausschaltens eines unvorsichtigen Gegners per Tomahawk-Nahkampfangriff und platzieren einen Sprengsatz an einem Laster. Mit dem beschaulichem Schleichen ist ein paar Sekunden später Schluss, denn nicht nur der Laster geht in einem Feuerball auf, das Containerschiff neben ihm gleich mit. Und so stürzen wir uns in die Flucht nach vorne durch herabfallende Container und Lastenkräne während der Nachthimmel von Explosionen blutrot leuchtet. Michael Bay hätte das Intro von Warfighter stolz gemacht. Danach sehen wir in einer aufwendig gerenderten Zwischensequenz, dass Protagonist Preacher Eheprobleme hat. Seine Frau findet seinen Beruf und das damit verbundene Risiko nämlich gar nicht toll und fühlt sich obendrein noch vernachlässigt. Da sind sie also, die Emotionen in Warfighter, die tragische Geschichte. Oder besser: Da sollten sie sein, denn wirklich packen oder an die Charaktere fesseln kann uns Medal of Honor zu keiner Zeit. Dafür bleibt Preacher während den Missionen zu stumm und auch in den Renderseqenzen bleibt er kaum mehr als eine Kriegspuppe, die uns zu keiner Zeit Zugang zu ihren Gefühlen gewährt, eher Zweifel an der Existenz solcher Aufkommen lässt. Daran ändern auch proffesionelle Sprecher, wie etwa die deutsche Synchronstimme von Samuel L. Jackson nichts.

Nebenbeibemerkt ist die Grundstory relativ platt und mit Amerikapathos gepflastert. In etwa das spielgewordene Gegenstück zum Film „Act of Valour“. Ausserdem gibt es noch nicht einmal einen klaren Antagonisten auf den man Jagt macht. Der Spieler wird den verschiedensten Drahtziehern auf den Hals gehetzt, ohne dass ihm ein klares Ziel vor Augen gesetzt wird. Das warum gerät so vollends in den Hintergrund und bei einem anderem Shooter würden wir das auch nicht anders erwarten, aber bei Medal of Honor hätte EA vielleicht etwas weniger ins eigene Horn stoßen sollen und sich dafür mehr auf das wie konzentrieren sollen. Das macht zwar durchaus Spaß leider haben sich die Macher aber durchaus ein paar vermeidbare Schnitzer geleistet. Zum Beispiel werdet ihr in einer Sequenz hinter das Lenkrad eines Zivilfahrzeuges gesetzt und müsst euch eine halsbrecherische Verfolgungsjagt mit einem Terroristen auf abgesteckten Kursen liefern. Das ist zu Anfang ganz nett, macht sogar richtig Spaß und sieht toll aus. Die Steuerung ist etwas schwammig aber darauf ist das Spiel ja auch nicht ausgelegt. Nach zwei drei Minuten und ein paar Unfällen und Neustarts von Checkpoints aus ist man schon etwas gelangweilt. Nach 10 Minuten ist man jedoch einfach nur genervt und sehnt sich das Ende dieses Elends herbei. Ein weiteres Beispiel sind die Szenen in dem ihr eine Tür aufbrechen sollt. Ihr könnt hier zu Anfang nur auf simples Eintreten zurückgreifen, wenn ihr bei der folgenden Zeitlupe genügend Kopftreffer erzielt schaltet ihr die nächste Methode des militärischen Anklopfens frei. Damit auch jeder sämtliche Varianten freispielt sind die Level jedoch viel zu vollgestopft mit Türen, die unbedingt eingetreten, aufgesprengt, oder auf sonstige Art pulverisiert werden müssen, dass man sich ein Gähnen vor dem nächstem Durchgang kaum verkneifen kann. Doppelt schade ist, dass Danger Close hier sehr viel Authentizität verspielt, da eure Wahl überhaupt keinen Einfluss auf das Gameplay hat.

Hinter jeder Tür warten eh nur vier bis fünf Gegner die es in Slo-mo abzuknallen gilt. Neben solchen nervenden Gameplaypatzern erwartet euch ein solider Ego-Shooter. Das Waffenfeedback und manche Animationen sehen zwar so aus als wären sie eins zu eins von Battlefield 3 übernommen worden, aber das muss ja auch nichts schlechtes sein. Ganz anders ist dafür der Tomahawk als Nahkampfwaffe der auch ein paar fiese Animationen spendiert bekommen hat. Von Battlefield 3 stammt auch die schon in NFS: the Run verwendete Frostbite 2.0 Engine die wirklich tolle Effekte und Lichter auf den Bildschirm zaubert. Wer die Gegnerischen Taclights schon in Battlefield nervig fand: hier sind sie es noch mehr. Denn zumindest von weitem sieht Warfighter besser aus als sein Grafikursprung, geht man jedoch mit den Bodentexturen auf Tuchfühlung findet man sich im reinstem Matsch wieder. Der Sound ist dafür Frostbite-üblich überragend. Generell ist die Technik auf hohem Niveau und bis auf ein paar Clippingfehler und einem einsamen Soundbug ist uns während unserem Tests nichts aufgefallen, auch die Bildrate bleibt in der größten Action konstant. Grundsätzlich bietet Warfighter also mehr vom Altem. Ihr werdet mit Waffenstarrenden Mariens auf Stealthmissionen geschickt, dürft aus einem Heli ballern, mehrere stationäre Geschütze bemannen und ein Sniperabschnitt ist natürlich auch mit dabei. Wer noch Lust hat sich ein weiteres Mal in den digitalen Krieg zu stürzen wird hier glücklich, wer sich eine mitreißende Story und authentische Schusswechsel erhofft wird tief enttäuscht werden.

Fazit:

Medal of Honor: Warfighter hatte große Ambitionen frischen Wind und Anregungen ins Genre zu bringen ist dafür aber leider viel zu generisch geraten und macht Fehler wo man keine machen müsste. Die neuen Gamplayelemente werden dadurch Spielspaßtechnisch ad absurdum geführt und können leider unter dem Aspekt: Netter Versuch zu den Akten gelegt werden. Wer die Battlefield Kampagne gut fand erlebt hier noch einmal das gleiche in grün, doch Genremäßig spielt MoH nicht gerade in der Oberliga, die im November von Black Ops 2 eh wieder neu aufgestellt wird. MH

 

 

Autor: Maxi Huber

E-Mail: maxi.huber@gaming-junction.de

Kategorie: Bericht

Datum: 28.10.2012

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Kommentare

  • CommandaCarl (Donnerstag, 21. März 2013 22:29)

    Noch so ein Call of Duty Klon das Braucht doch kein Mensch das ich mir das Spiel nicht kaufen muss dafür brauche ich den bericht nicht zu lesen.

  • homefront (Sonntag, 24. März 2013 17:13)

    Ich Fand MoH eigentlich ganz geil also natürlich ist es ein shooter wie man ihn schon 100 mal gesehen hatt aber welches spiel ist das nicht und man muss sich natürlich auch drauf einlassen dan kann
    man damit mehr spaß haben als mit Call of Duty oder Battelfield ausse das die Kampagne ein wenig kurz ist.

    aber den Multi Player find ich da sowieso am bessten mit dem Fire budy bockt sich das schon.

  • UnbreakebleGamer (Samstag, 30. März 2013 21:26)

    ich bin ja ein totaler Shooter fan aber langsam reichts mir auch mit diesen nicht sagenden 08/15 Shootern ich mein ich bin jetzt leider auch noch so dumm gewesen und hab mir das geholt aber nechstes
    mal Lese ich lieber nach ob das Spiel was geworden ist oder nicht.

  • Panzerpapa (Sonntag, 31. März 2013 20:48)

    Sonen üblen Müll hab ich glaub ich noch nie gespielt. ist battlefield in schlecht und des is ja schon nich so toll. und da gibts wenigstens noch nen anständigen Multyplayer. warscheinlich werden auch
    nochmal tausendrölfzig dlcs nachgereicht, die dann nochma kosten. echt nciht

  • Thomas (Mittwoch, 21. September 2016 17:37)

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