Metal Gear Rising: Revengence

Das neue Metal Gear (nicht Solid!) Rising hat Raiden als Protagonist. War dieser in früheren Zeiten noch als weinerliche Memme verhasst, hat er spätestens in Metal Gear Solid 4 gezeigt was in ihm steckt: nämlich ein knallharter Cyborg-Ninja. Im Gegensatz zu Metal Gear Solid ist Kojima diesmal allerdings nur noch für die Story verantwortlich, das Spiel als Ganzes wurde von Platinum Games entwickelt. Von ihnen stammten auch die Schlachtplatten Bayonetta und Vanquish. Diese Wurzeln merkt man Rising auch deutlich an. Zwar ist das Bildschirmgeschehen nicht ganz so übertrieben wie bei Bayonetta, nichtsdestotrotz presst Metal Gear Rising mehr Action in ein paar Minuten, als so mancher Shooter über seine ganzen Spieldauer überhaupt besitzt. Schon in der ersten halben Stunde habt ihr euren ersten Hochhausgroßen Zwischengegner fachgerecht zerlegt. Doch ihr bekommt hier schon bei wenigen Standardgegnern ein Effektfeuerwerk aller erster Güte serviert. Das kann aber auch zur Folge haben, dass man als Spieler schon nach einer halben Stunde total überreizt ist und geistig abschaltet.

Dabei ist das Spiel nicht etwa zu leicht, oder eintönig, im Gegenteil, aber nach einer gewissen Zeit geht bei einem derartigen Bombardement an Farben und Explosionen einfach die Konzentration flöten. OK, bei eintönig müssen wir dann doch etwas nachhaken. Zwar hat Metal Gear Rising seine grafisch schönen Momente, die meiste Zeit rennt ihr jedoch durch graue Schächte und seelenlose Stadtkulissen. Zwar seit ihr nie so lange in einem Gebiet, dass es langweilig wird, doch schön ist es fast nirgends. Und mancherorts hat sich sogar ein bisschen ganz fieses Backtracking eingeschlichen. Hier merkt man wo Platinum Games die Schwerpunkte gesetzt hat. Denn während die Umgebungen größtenteils aus Matschtexturen bestehen, sehen die Charaktermodelle von Protagonist und Gegnern wunderbar aus. Ebenso die Animationen, die Moves von Raiden sehen teils atemberaubend aus. Wenn man sich auch sehr schnell genießen muss, denn wie schon erwähnt ist Rising ein sehr schnelles Spiel. Was sich auch in dem einem oder anderem verkrampftem Daumen äußert. Dennoch verkommt das Game nicht zum Buttonmasher, denn zumindest auf den mittleren bis höheren Schwierigkeitsgraden müsst ihr immer die Kontrolle behalten. Und bis ihr nach einer Stunde das Blocken raus habt, werdet ihr das Spiel so manches mal verwünschen. Obwohl das Kampfsystem sehr simpel gehalten ist. Es gib zwei Angriffstasten, eine übernimmt auch noch das Blocken. Abwehren und Kontern müsst ihr nämlich in dem ihr dem Gegner den genau richtig getimten Gegenangriff liefert. Timing ist in Rising sowieso das Entscheidende. Denn anstatt Kombos auswendig zu lernen und bestimmte Schlagfolgen runterzukloppen, müsst ihr hier eure Angriffe exakt timen um die erwünschten Angriffsreihenfolgen zu erreichen. Und Raiden hat nahezu unendlich Moves auf Lager, die sich herrlich kombinieren lassen und wahnsinnigen Spaß machen, wenn sie euch gelingen. Das auffallendste Feature am Kampfsystem ist aber dass, wenn ihr lang genug auf einen Kontrahenten eingedroschen habt, ihr ihm seine Panzerung, oder gleich seine Gliedmaßen absäbeln könnt. Dazu wechselt ihr in den Klingenmodus, in dem ihr genau steuern könnt, in welchem Winkel und wo Raidens Schwert den Gegner durchschlägt.

Besonders cool: erwischt ihr die Inneneinrichtung der Level werden diese genauso zerlegt, alles von Pappkarton bis Radpanzer. Wenn ihr im Kampf mit euren Gegner den richtigen Zeitpunkt, bzw. Zustand eures Widersachers abpasst könnt ihr ihm, mit etwas Geschick, sogar die bläulich leuchtende Wirbelsäule herausreißen und dadurch euer Leben regenerieren und Kampfpunkte sammeln. Letztere bekommt ihr für jeden Gegner den ihr filetiert, können am Ende jedes Kapitels für Verbesserungen ausgegeben werden und währen mit dem Namen Erfahrungspunkte wohl besser bedacht. Die Verbesserungen die ihr euch gönnen könnt, umfassen einfache Schadenserhöhung für euer Katana über neue Waffen, die ihr nach Bosskämpfen freispielt, bis zu Erweiterungen eures Move -Repertoie. Allerdings sind die Abstände in denen ihr Gelegenheit bekommt eure Punkte zu verprassen sehr unausgeglichen. Denn während ein Kapitel am Anfang noch über eine Stunde dauert, schafft ihr in dieser Zeit gegen Ende gut das Doppelte. Das größte Gameplay-technische Problem von Rising ist die grauenhafte Kameraführung. Denn die Kamera klemmt oft in Ecken, oder stellt sich so hinter Gegner, dass von Raiden nichts mehr zu sehen ist. Das kann zuweilen ganz schön nerven. Auch die Abwechslung bleibt etwas auf der Strecke, denn grob heruntergebrochen macht ihr nichts anderes als von einem Kampfraum durch einen Schlauch, in den Nächsten Kampfraum, in den nächsten Schlauch, in eine Cutszene, in einen Schlauch, und so weiter zu rennen. Die über das Spiel eingestreuten Bossgegner testen auf gelungene Art eure Fähigkeiten und sind sehr unterhaltsam und gleichzeitig fordernd. Lediglich der Endgegner ist dermaßen unfair, dass ihr schon eine ordentliche Frust-schwelle haben solltet, um den Abspann zu sehen. Generell ist das Spiel sehr kurz. Wir haben gerade einmal Fünf Stunden gebraucht um das Ende zu Gesicht zu bekommen und davon waren mindestens eine Stunde nur Cutszenes.

Die Zwischensequenzen sind Kojima- typisch sehr ausufernd, für Metal Gear Niveau aber sehr kurz. Weit störender ist da Raidens Handy, denn alle paar Meter werdet ihr aus dem Spielgeschehen gerissen, weil einer eurer Kollegen grade mit euch plauschen will. Und diese Telefongespräche können sich durchaus ziehen. Hier wollte man wohl sichergehen, dass kein Storyfetzen in der Action verloren geht, denn während dem Telefonieren gibt es keine Kämpfe und ihr könnt nur im Schneckentempo schlendern. Apropos Story: die ist eigentlich ganz nett, besitzt durchaus Witz und thematisiert auch ernste Themen, wie den 11.September und Kindersoldaten. Auch die Charaktere an sich sind gut geschrieben und wecken Interesse an der eigentlichen Story an sich. Allerdings wird das Ganze so präsentiert, dass Japanophobe Menschen sich mit Grauen abwenden dürften. Das gilt auch für den Soundtrack. Wer nicht auf gejohlte Japano-Pop-Metal Mischgenres steht wird hier nicht glücklich. Vertont ist das Spiel übrigens auf Englisch mit zuschaltbarem Untertitel. Die Sprecher machen ihre Sache gut, lediglich ein paar Charaktere hören sich zu ähnlich an und ein paar Sprachsamples hört man einfach zu oft. Metal Gear Rising besitzt jedoch nicht nur einen gewissen Wiederspielwert, mit einer Gesamtbenotung am Ende jedes absolvierten Schwierigkeitsgrades wird regelrecht von euch verlangt, das Spiel gleich noch einmal anzupacken und besser zu meistern. Außerdem könnt ihr am Rande der Levels viele Geheimnisse, Eastereggs und sammelbare Laptops finden. Mit diesen schaltet ihr VR-Missionen frei in denen ihr eurer Können verbessern und zusätzliche Kampfpunkte sammeln könnt. Das mag auch für den ein oder anderen die extrem kurze Spielzeit entschuldigen, im Endeffekt ist das aber der größte Kritikpunkt von Metal Gear Rising.

Fazit:

Metal Gear Rising: Revengence ist ein schnelles Spiel und genauso schnell habt ihr es durchgespielt. Was nicht heißen muss, dass ihr es schnell wieder weglegt. Rising entwickelt ein ganz eigenes Spielgefühl und wirkt eine seltene Faszination auf den Spieler aus. Metal Gear Solid Fans dürfen hier aber auf keinen Fall erwarten ein Spiel vorzufinden, dass mit der Spielmechanik der Hauptteile auch nur im Entferntesten etwas zu tun hat. Auch die Geschichte hat wenig Bezüge auf die von Metal Gear Solid. Dennoch sollte sogar der größte Raiden- hasser dem Spiel eine Chance geben. Denn es lebt eh hauptsächlich von seinem genialem Kampfsystem und nicht von seiner Story, oder Charakteren. MH

 

Autor: Maxi Huber

E-Mail: maxi.huber@gaming-junction.de

Kategorie: Bericht

Datum: 05.03.2013

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Kommentare

  • SolidSnake (Donnerstag, 07. März 2013 22:41)

    Seit langem das erste spiel das wieder richtig spaß gemacht hatt. ich hoff das kommen noch irgenwelche story DLCs weil die story war wirklich kurz

  • raider56 (Freitag, 08. März 2013 20:31)

    is echt schade das es nix mehr mit denn alten rteilen zu zun hat

  • zockerz (Sonntag, 10. März 2013 12:22)

    nich schlecht nich schlecht macht schon echt bock das game

  • k1ngofm4nkind (Sonntag, 10. März 2013 16:20)

    Ja bockt sich schon, aber teilweise is mir echt zu hekctisch.

  • ailton21 (Sonntag, 10. März 2013 23:08)

    Ich war immer ein fan der matel gear serie und freue mich das die auch was neues ausprobiert haben denn das ergebniss kann sich echt sehen lassen das spiel macht richtig spaß. ich hab des spiel schon
    auf dem höchsten schwierigkeits grad durch und hab immer noch bock drauf. das einzige das ich scheisse finde ist das das spiel nur fünf stunden lang ist aber sonst jetzt schon mein spiel des jahres.

  • hansl34 (Montag, 11. März 2013 16:15)

    jo das spiel haut schon rein allerdings hätte es wirklich ein bischen mehr spielzeit nötig da es einfach wirklich zu kurz ist und man halt nicht gerne so viel geld für ein 4-6 Stunden spiel ausgiebt
    ansonsten finde ich das mit dem zerstückeln echt cool auch wenns voll überzogen wirkt

  • tetrix (Montag, 11. März 2013 19:35)

    irgendwie typisch metal gear aber dann doch wieder überhaupt nicht is schon mal was neues in dieser richtung zu sehen auch wenn mir eins mit snake vllt besser gefallen hätte aber man kann ja nicht
    alles haben

  • hardui (Samstag, 16. März 2013 15:54)

    ich find nich so dolle aber ich fand ja schon die fruheren teile nich gut was halt irgendwie nicht am gamplay liegt sondern mir gefällt einfach das ganze metalgeaqr universum nicht finde sieht iwie
    alles dumm aus

  • DaB055 (Sonntag, 31. März 2013 21:33)

    Das Spiel ist einfach nur geil ich mein da kann man sachen in tausende von stücke teilen wer das nicht mag der hat sich doch nicht mehr alle. und die Gegner sind sowieso nur Roboter also ist es auch
    nicht so Brutal.

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