Yaiba: Ninja Gaiden Z

Ein neues Ninja Gaiden mit anderem Hauptcharakter und im Comic-Look. Und Zombies gibt’s auch. Und Cyborgs. Mehr davon im Test.

Schattentrinker

Im neuestem Ninja Gaiden Ableger schlüpft ihr in die Ninja-Haut des namensgebenden Yaiba. Im Gegensatz zum gewohnten Hauptcharakter, Ryu Hayabusa, ist Yaiba aber kein Musterknabe sondern geht, was den Charakter angeht, eher in Richtung degenerierter Säufer. Nicht dass er dadurch sein Katana nur schwankend führen würde, trotzdem wird er gleich am Anfang des Spiels von Ryu in Einzelteile geschnibbelt. Und von einer mysteriösen und zwielichtigen Organisation gleich wieder zusammengesetzt. Mitsamt verbauten Roboter-Teilen. Danach lassen sie ihn dann auch Jagt auf den Protagonisten der bisherigen Spiele machen, haben aber natürlich auch ihre eigenen Ziele im Sinn. Erschwert wird die Jagt durch eine Zombie-Epidemie die plötzlich ausgebrochen ist. Jap, Yaiba: Ninja Gaiden Z schießt alle drei ab: Ninjas, Cyborgs, Zombies, alles drin. Nur Piraten fehlen. Das Spiel erkennt zum Glück selbst, wie lächerlich das alles ist und lässt recht derben Holzhammerhumor vom Stapel. Ob die Sprüche von Yaiba dabei auch noch Leute, die älter als dreizehn sind, unterhalten können ist zuweilen zwar etwas fraglich, aber immer noch besser, wie wenn uns die Story in bierernster Resident Evil-Manier präsentiert werden würde. Auch die Idee, den bisherigen Helden als Bösewicht darzustellen ist ein netter Ansatz, allerdings rückt die Story schnell in den Hintergrund. Und ihr versinkt bald in Zombiegedärmen.

Everybody was Kung Fu Fighting...


Der Hauptfokus liegt sowieso auf den Kämpfen. Und die gehen sehr flüssig von der Hand. Es gibt einen normalen, einen schweren, sowie einen leichten Angriff, wobei letzterer auch zur Crowd-Controll dient. Die Steuerung ist leicht erlernt und bald schnetzelt ihr euch vollkommen intuitiv durch Zombiehorden. Yaiba führt eure Befehle schnell durch und muss es auch, denn trotz ihrer eher schlurfenden Natur werden auch Zombies schnell zum Problem. Allerdings könnt ihr euch via Exekutions-move einen Untoten krallen, sofern ihr ihn vorher standesgemäß verdroschen habt, und ihn in mundgerechte Portionen stückeln. Dabei macht der Kamerad auch gleich ein bisschen Energie locker, die unsere Lebensleiste wieder auffüllt. Tote Lebensspender gibt es in den verschiedensten Formen und Farben. Vom untoten Clown bis zum wandelndem Feuertoten sind die irrsten Ideen dabei. Zum Beispiel eine Zombie-Braut deren Hochzeit wir ruinieren und die uns ab dann mit ihren Elektro-Attaken heimsucht. Dabei gibt es zwar viele verschiedene Arten von Zombies, allerdings sieht man die meisten Gegnertypen zu oft im Spiel, wodurch sie etwas langweilig werden können. Während wir dem Otto-Normal Zombie nur ein bisschen Leben entreißen können, entreißen wir den etwas stärkeren Varianten hingegen gleich ganze Gliedmaßen. Diese können wir dann als Waffen benutzen. So lässt ein Feuerspucker etwa einen Mörser für uns springen, die vorhin genannte Elektro-Braut eine geladene Wirbelsäule, die wir als Peitsche verwenden können. Das und eure Standartwaffen ermöglichen euch viele Kombomöglichkeiten, wobei der Elementarschaden durch Gegnerwaffen noch einen Schuss Strategie hinzufügt. Dadurch spielen sich die Kämpfe spaßig und schnell, allerdings nicht gerade leicht. Yaiba: Ninja Gaiden Z hat einen knallharten Schwierigkeitsgrad, der sein Auto am liebsten mit den Tränen von Genre-Neulingen poliert. Wer hiermit seine ersten Hack´n Slay Erfahrungen macht sollte auf jeden Fall auf der untersten Schwierigkeitsstufe anfangen. Profis sehen sich dafür wieder mal einer echten Herausforderung gegenüber. Besonders in den Bosskämpfen ist echtes Können und präzises Timing vonnöten. Dabei hat jeder Gegner aber auch seine eigenen Schwächen, die ihr taktisch ausnützen müsst. Und wenn alles nichts hilft habt ihr irgendwann einfach die Angriffsmuster auswendig gelernt, was die Angelegenheit wenigstens etwas vereinfacht. Nervig sind nur die, in der Lernphase häufig anfallenden Ladebildschirme, die sich nach eurem Ableben schon mal etwas ziehen können. Auch hätten wir uns gewünscht, die Entwickler hätten die Checkpoints ein wenig generöser gesetzt. So muss man manchmal schon recht weite Abschnitte erneut bestreiten, wenn es beim erstem Versuch nicht geklappt hat. Immerhin kann Yaiba nach einiger Zeit in einen Über-Modus gehen in dem seine Attacken nicht geblockt werden können und er generell mehr Schaden austeilt. Hier könnt ihr unbeschwert drauflos hauen. Wenn ihr sonst in so ein unbesonnenes Verhalten abdriftet werdet ihr mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit gnadenlos gekontert. Kontern könnt ihr zwar auch, das erfordert aber sehr gute Reflexe und Geschick, damit Yaiba den Angriff auch wirklich kontert und nicht einfach nur abblockt. Im späteren Spielverlauf geht in manchen Situationen allerdings die Übersicht flöten, wenn drei verschiedene Gegnertypen in Gruppen Yaiba an die Cyborg-Haut wollen und der ganze Bildschirm eh schon von normalen Zombies überschwemmt wird. Habt ihr es trotzdem irgendwann geschafft genug Untote unwiederbringlich zu töten könnt ihr euch auch Upgrades für euren Ninja, sowie seine Waffen, gegen Erfahrungspunkte kaufen. So könnt ihr in eine kürzere Erholungszeit nach Blitzangriffen investieren, oder euch einen schicken Kettenangriff zulegen. Am interessantesten dürfte es aber sein, die übrigen Kombos freizuschalten.

 

Fruit, ..ähm Zombie Ninja


Das Leveldesign ist relativ abwechslungsreich und mit äußerst bunten Texturen beklebt. Auch das Design der einzelnen Charaktere und Zombies ist stimmig und schön überzeichnet. Somit passt alles zusammen, im knalligem Comic-Look des Spiels. Das Grafikgerüst steht nicht mehr ganz so stabil und wankt schon etwas, die charmante Cell-Shading-Optik kann drüber aber gut hinwegtäuschen. Und wenn ihr doch einmal in einer unschönen Ecke steht, dann meistens eh nicht für sonderlich lange. Denn wer stehen bleibt wird gefressen. Lediglich einige Effekte wirken schon sehr arg angestaubt. Durch die einzelnen Level bewegt ihr euch meistens via Schlagkombinationen ansonsten fällt aber schnell auf, dass ihr nur von Arena zu Arena lauft. Dabei verbinden diese kurze Schlauchlevel in denen ihr wenig Freilauf habt. Ab und an wird das Zombie-Häckseln durch kleinere Rätselpassagen aufgelockert. So muss man etwa in einen Schutthaufen erst einen Säure spuckenden Zombie klatschen, bevor man einem feuerspeiendem Riesen den Kopf abreist und die Mischung damit hochjagt. Die Rätsel sind dabei öfters mehrstufig, allerdings nie echte Kopfnüsse. Sie sind ja auch zum Auflockern des Spielflusses da, nicht um ihn zu unterbrechen. Hin und wieder müsst ihr auch kleinere Hindernisabschnitte bewältigen. Dabei könnt ihr aber wenig mehr machen, als im richtigen Moment die richtige Taste zu drücken. Keine Spur vom Anspruch der Kämpfe. Aber immerhin sieht es spektakulär aus und bei manchen müsst ihr noch die zeitliche Abstimmung hinkriegen, um nicht sofort zu sterben. Soundtechnisch schlägt sich Yaiba ordentlich, die Effekte kommen gut rüber und der treibende Soundtrack passt zum Geschehen. Auch die Sprecher erledigen einen ordentlich Job und tragen ihren Teil zum Trash-feeling der Story bei. Auch die Spielzeit schlägt mit einer guten Länge zu buche, wobei verschiedene Schwierigkeitsgrade und versteckte Extras zu mehreren Durchgängen anregen.

Fazit:

Yaiba: Ninja Gaiden Z ist trashig und oldschool. Ein Spiel das sich zum Glück nicht allzu ernst gibt, dennoch eine erfrischende Herausforderung für Genre-Kenner ist. Das liegt hauptsächlich an dem knüppelhartem Schwierigkeitsgrad und dem sehr eingängigen, trotzdem mit Tiefgang versehenem, Kampfsystem. Die Präsentation wirkt hier und da zwar etwas altbacken, und mit dem Oldschool-feeling bringt Yaiba auch gleich ein paar Oldschool-Desingemacken mit, aber Hack´n Slay-Fans sollten darüber einfach mal hinwegsehen können. Ansonsten entgeht ihnen hier ein schimmernder, wenn auch ungeschliffener Edelstein. MH

Pro:

+ Schnelle, eingängige Kampfmechaniken

+ Dank wählbarem Schwierigkeitsgrad haben Neulinge wenigstens den Hauch einer Chance

+ Charmante Comic-Optik

+ Viel zum Sammeln und Freischalten

+ Passende Sounduntermalung

+ Derber Holzhammerhumor...

Kontra:

- ...der allerdings nicht jedem zusagen muss

- Grafik wirkt stellenweise etwas veraltet

- Gegnertypen wiederholen sich zu häufig

 

Autor: Maxi Huber

E-Mail: maxi.huber@gaming-junction.de

Kategorie: Bericht

Datum: 24.03.2014

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Kommentare

  • LastStand (Samstag, 29. März 2014 18:31)

    find den humor des spiels spitze ist zwar sehr kindisch allerdings kann ich immer sehr gut über die Witze lachen. Ich finde aber das es aktuell einfach noch zu teuer ist und ich würde es gerne auch
    der Xbox One Spielen anstatt auf der Last gen aber vllt. kommt das ja noch.

  • Sominer (Samstag, 29. März 2014 18:32)

    Joa, könnt ich mich mit anfreunden denk ich.

  • Number47 (Sonntag, 13. April 2014 23:50)

    Cyborgs und Zobies das kann ja kein schlechtes spiel sein!

  • James (Freitag, 12. Mai 2017 16:15)

    You are my inspiration , I have few web logs and very sporadically run out from to brand.

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